oft wird die Frage gestellt: Kann ich mehrere Schildkröten zusammen halten?
Die Antwort lautet Jein 😉
Jungtiere sind in der Regel noch recht gut zu vergesellschaften. Ich selbst pflege eine Jungtiergruppe und bis zum Einsetzen der Geschlechtsreife ist dies meistens unproblematisch. Ein waches Auge ist natürlich immer angezeigt.
Bei männlichen Wasserschildkröten lautet die Faustregel: Einzelhaltung
https://www.zierschildkroete.de/
Gerade unerfahrenen Haltern rate ich ab, Männchen zusammenzuhalten.
Wer die Tiere nicht lesen kann, erkennt die Stresssymptome nicht und verkennt unter Umständen schwierige Situationen.
Z.B. kann nicht nur Aggression Ausdruck von Stress sein, sondern auch defensives Verhalten oder evtl. übermäßig langes Sitzen an Land.
Dies alles richtig einzuschätzen, braucht Erfahrung.
Sollen doch mehrere Männchen zusammengehalten werden, müssen ein paar Regeln eingehalten werden.
Zuerst sollten nur unterschiedliche Arten zusammengesetzt werden.
Dies müssen natürlich dem selben ursprünglichen Lebensraum entspringen und auch dieselben Futtergewohnheiten haben. Auch auf die etwa gleiche Größe sollte geachtet werden.
Bei Moschus und Klappschildkröten sieht es so aus, das sie Duftstoffe unter Wasser aussenden, was schon stressauslösend für das andere Tier sein kann. In diesem Fall sieht man von außen nichts.
Auch sind diese beiden Gattungen sehr bissig und sollten generell einzeln gehalten werden.
Folgende Links führen zu umfangreichen Infos von Zierschildkröte.de zu diesem Thema:
https://www.zierschildkroete.de/einzelgaenger-paar-gruppenhaltung-wasserschildkroeten/
https://www.youtube.com/watch?v=h8HB1OZRt04
Bei weiblichen Wasserschildkröten ist es noch etwas einfacher.
Wenn die Tiere von ihren Haltungsbedingungen zusammen passen, ist es möglich, sie zu vergesellschaften.
Jedoch auch hier sollten mehr als 2 Schildkröten gehalten werden, denn auch Weibchen können territorial und zickig sein. Bei mehreren Tieren verteilen sich, wie schon erwähnt, die Aggressionen.
Zum Schluß sei betont, dass der Blick auf das jeweilige Habitat im Grunde klare Vorgaben setzt.
Eine Schildkröte wie z.B. Mauremys sinensis oder reevesii, die aus sumpfigen Flachwassergebieten wir Reisfeldern stammt, möchte nicht in einem 120/50 Aquarium mit Turtle Dock sitzen.
Eine Sternotherus odoratus möchte als Schlammschildkröte nicht auf dickem Kiesel ohne jegliche Versteckmöglichkeit sitzen, nur damit der Halter das Tier sehen kann.
Ein Blick in die natürlichen Lebensräume öffnet das Verständnis für die Bedürfnisse dieser anspruchsvollen Tiere.